In der letzten Woche fand in Berlin die Tagung " Trauer braucht Raum!" statt.
Zahlreiche interessierte Fachbesucher nahmen die Gelegenheit war, um sich Ideen und Anregungen für den eigenen Betrieb und mögliche Umbau-, Neubau- und Umgestaltungmöglichkeiten einzuholen.
Eindrucksvoll wurde hier durch einen interdiziplinären Austausch zwischen Bestattern, Architekten und Studenten sowie hervorragende Praxisbeispiele der Fokus auf den jeweiligen Betrieb und die gestalterischen Möglichkeiten gelegt. Der Blick von unbefangenen Dritten, wie Studenten der Architektur und Architekten führte dazu, dass neue Sichtweisen eröffnet wurden. Dies ist wichtig, um den durch die tägliche Arbeit oft einseitigen Blickwinkel zu öffnen und sich in die Sichtweise des Kunden hineinzuversetzen.
Viele von Ihnen führen seit Generationen ein erfolgreiches Familienunternehmen. Die Gestaltung der Räumlichkeiten und die Einrichtung sind oft historisch gewachsen und oft merkt man - abglenkt durch die tägliche Arbeit - gar nicht, dass das äußere Umfeld schon etwas in die Jahre gekommen ist...
Wir möchten deshalb noch einmal aus der Tagungsankündigung bzw. Pressemappe zitieren, da die dort aufgeführten Punkte innerhalb der Tagung wunderbar thematisiert und durchleuchtet wurden:,,
Lamellenverhangene Schaufenster, verstaubte Urnen und vergilbte Fotos der Vorfahren an den Wänden? Das wirkt nicht gerade einladend! Wer einen Angehörigen verloren hat, braucht Halt: durch Menschen, die ihn tragen, durch Worte, die ihn trösten und durch Räume, die ihm gut tun.
Was man gegen Schwellenängste tun kann
Die Schwellenangst, die jeder überwinden muss, der ein Bestattungsinstitut aufsucht, hat Gründe. Denn eine Bestattung ist kein alltägliches Ereignis. Gefühle der Trauer und der Unsicherheit lasten auf den Menschen. Wer eine Bestattung zu organisieren hat, muss die Schwelle überschreiten. Doch durch den Auftritt des Bestattungsinstituts können Schwellenängste aufgefangen werden, vorausgesetzt: der Auftritt stimmt.
Deshalb hat das „Kuratorium Deutsche Bestattungskultur“ in Kooperation mit dem „Bund Deutscher InnenArchitekten BDIA in NRW“ und der „db deutschen bauzeitung“ die Wettbewerbe „Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ für Studierende und Absolventen der Architektur und Innenarchitektur sowie für Bestattungsunternehmer, die bereits neu oder umgebaut haben, ausgeschrieben.
Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Und so kommt es auf die Gestaltung des Bestattungsinstituts an: Schaufenster, Eingang, Empfangsbereich, Besprechungszimmer, Abschiedsraum, Trauerhalle… Das Zusammenspiel von Formen, Farben, Materialien, Lichtverhältnissen, Möbeln und Dekoration prägt das Ambiente eines Raumes.
Ziel ist, einer der sensibelsten Branchen architektonische Impulse zu geben, damit Menschen in einer der schwierigsten Situationen ihres Lebens Räume vorfinden, die gut tun. Ausgezeichnet werden gelungene Neu-, Um- und Anbauten als Best-Practice-Beispiele der Branche sowie kreative Entwürfe für Neubauprojekte, die zukunftsweisend sein dürfen und sollen.
Welche Kriterien zählen
Bewertet wurden gestalterische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte ebenso wie trauerpsychologische in Form der Wirkung von Materialien, Formen und Lichtverhältnissen. Dabei geht es wesentlich um die Verbindung von Zweckerfüllung, Bedarfsgerechtigkeit, Gestaltung, Kreativität und Wirkung. Vorbildliches Planen und Bauen orientiert sich an dem mit der Architektur verbundenen Image ebenso wie an der Wirkung, die die Innenarchitektur auf Kunden und Mitarbeiter des Unternehmens hat."
Wir freuen uns, dass einige unserer Mitgliedsbetriebe an dem Wettbewerb teilgenommen haben und gratulieren hiermit unseren NRW - Preisträgern und deren Architekten zu den tollen Ergebnissen. Weiterhin möchten wir Sie ermutigen, die eigene räumliche- und bauliche Situation zu reflektieren und einfach mal andere Institute und Kollegen zu besuchen und sich ggf. dort Anregungen und Ideen für den eigenen Betrieb zu holen.
Es muss nicht immer die große Lösung sein. Oft kann man durch kleine Veränderungen große Wirkung erzielen.
Ein Preisträger sagte bei der Vorstellung seines Projektes, dass er im Vorfeld nicht erahnen konnte, wie viel positive Rückmeldung er von seinen Kunden und Dritten durch die Neugestaltung seines Institutes bekommen hat.
Die Bilder der Preisträger und der Veranstaltung können Sie sich hier herunterladen:
http://www.bestatter.de/bdb2/pages/news/pressemappen_aktuell.php